Der Springer symbolisiert den Reiter bzw. die Kavallerie, die
überraschend auftaucht und dabei schnell um das eigene Fußvolk
herumkommt. Stets wurde diese Figur mit der Reiterstreitmacht
innerhalb eines Heers identifiziert, was angesichts der Pferde-Figur
im Schach nicht schwer festzustellen ist. Die Möglichkeit zum
Überspringen von Figuren dürfte sich tatsächlich auch aus der
Fähigkeit des Pferd zum Sprung ableiten.Der Springer darf als
einzige Schachfigur andere Steine überspringen. Dies hat im Spiel
eine immense Bedeutung, und stellt das Pferd als eine wahre
Superfigur vor.
Der Springer wird in einer theoretischen Wertung mit 3 Punkten
bewertet, das entspricht dem Wert von 3 Bauern oder einem Läufer.
Der Springer ist desto wertvoller, je mehr Felder eher gleichzeitig
angreifen kann. Er steht also dann besonders gut, wenn er viele
Zugmöglichkeiten hat und zugleich vom Gegner nur schwer
angegriffen werden kann. Springer gewinnen an kraft, je weiter sie
am Brett nach vorne rücken. In der Mitte des Brettes hat ein
Springer die Möglichkeit, auf maximal acht andere Felder zu ziehen,
am Rande des Brettes sind es vier und in einer Ecke des Brettes nur
zwei Felder. Auf einem Randfeld kann das Pferd ein Großteil seines
Bewegungsfreiraums einbußen, so erklärt sich auch das
Sprichtwort:
Springer am Rande bringt Kummer und Schande.
Das häufigste taktische Motiv im Zusammenhang mit dem Springer
ist die Gabel. Dabei werden gleichzeitig mehrere Figuren
angegriffen, die der Gegner unter Umständen nicht alle verteidigen
kann. Eine besonders „lukrative“ Gabel ist der Doppelangriff auf den
gegnerischen König und die Dame, das so genannte
„Familienschach“.Sofern der Springer nicht geschlagen werden
kann, muss der gegnerische Spieler seinen König aus dem Schach
ziehen, wonach seinerseits der Springer die Dame schlagen kann.
Zwei Matt-Möglichkeiten, bei denen der Springer eine wesentliche
Rolle spielt sind unter anderem das Libellenmatt und das erstickte
Matt.
Springer haben die Fähigkeit, alles anzugreifen und zu verteidigen, egal, welche Farbe das jeweilige Brett hat. Amateuer kann Schachmeister werden, wenn er Schachtaktiken mit Springer lernt!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Spielen!